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Grub - Filialkirche St. Martin

Der nachfolgende Text ist einer Bestandsaufnahme anlässlich der Restaurierung im Jahre 1997 entnommen:

Bau von 1722. Renovierung 1947, 1976/78. Restaurierung 1997. DII, 33. MW I, 47; III, 671. KDB 1461 - 1462. DiB 398. Dehio (1990) 381.

Die als baufällig bezeichnete alte Kirche wurde 1722 abgebrochen und im selben Jahr der heutige Barockbau errichtet (Genehmigung 20.10.1721 durch Johann Franz, Fürstbischof von Freising).

Vor dem südlich steil abfallenden Hang zum Teufelsgraben der Mangfall liegt in teilweise noch barock (aus Tuffblöcken) ummauerten, teilweise neu betonierten Kirchhof (kein Friedhof) die 1722 errichtete Kirche, die im September 1722 durch Pfarrer Geisler benediziert und am 23. August 1723 geweiht wurde.

Dreiachsiger Saalbau mit gering eingezogenem, einachsigen und halbrund geschlossenem Chor mit östlich angebauter doppelgeschossiger Sakristei. Der Westturm trägt eine Zwiebelhaube. Tonnengewölbe mit Backsteinen, ganzer Bau mit Backsteinen errichtet, Sockelführung Tuffsteine. Bau mit neuem Rauhputz kalkweiß getüncht, reiche Blendgliederung der durch Pilaster getrennten Achsen. Ganzer Bau mit Schindeldach. (SW) Rechteckiges Portal mit Eichentüre bei Schlossverkleidung und Griff Anfang 19. Jh.

(Spätere) Dachstuhlinschriften "1892 I.F." und "Joseph Veicht, Zimmermeister in Helfendorf". Im eisernen Glockenstuhl drei Glocken: 1. Karl Czudnochowsky, Erding 1960 (hI. Martin, "Gloria in excelsis Deo // gestiftet von der Ortschaft Grub 1960", Durchmesser 87 cm, Ton a', 40 kg); 2. wie oben 1960 (hI. Josef, "pax hominibus", Ton c‘, 254 kg) 3. Hanns Graf, 15. Jh. (hl. Maria, "... maria goss mich Hanns graf ...", Durchmesser 70 cm, Ton e' - diese Glocke eigenartigerweise weder bei Seeanner noch in der Chronik von Helfendorf erwähnt, d.h. aus einer anderen Kirche in unserem Jahrhundert übernommen!).

Im Innenraum Stichkappentonne (Steingewölbe) über Wandpfeilern tuskischer Ordnung mit breiten Gurtbögen. Stuck lediglich im Chorschluß kleine Muschel sowie Apostelkreuze in Rundmedaillons.

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Kirchenchronik

1123

erstmalige Erwähnung von Grub in den Aufzeichnungen des Hochstiftes Freising.

1172

erstmalige Erwähnung der Ortschaft Grub in den Aufzeichnungen des Klosters Tegernsee.

1190

erstmalige Erwähnung von Grub in den Aufzeichnungen des Klosters Schäftlarn.

Ungeklärt ist die genaue Enstehungszeit der Kirche, doch kann aufgrund der vorgenannten Niederschriften davon ausgegangen werden, dass sie irgendwann in dem Zeitraum von 1123 bis 1190 erbaut wurde.

ca. 1650

wird die Gruber Kirche als Nebenkirche der Pfarrei Aying und als zum Kloster Tegernsee zugehörig erwähnt.

14.03.1720

an diesem Tag meldet der Pfarrer Dionys Geisler von Aying, dass das Gotteshaus ruinös und baufällig sei. Der Pfarrer will aus eigenen Mitteln einen Betrag leisten und bittet die "hochgräfliche Herrschaft" in Valley um Erlaubnis, das Gotteshaus abzubrechen, den ersten Stein zu legen und die Kirche wieder aufzubauen.

12.09.1721

legt Pfarrer Geisler die Pläne sowie eine Kostenaufstellung vor. Darauf erfolgt die Genehmigung des Neubaus.

13.09.1722

meldet Pfarrer Geisler nach Freising, dass die Kirche aufgebaut, mit Gewölbe und Dach versehen sei und die "Gotteskinder von Grub" um den jährlichen Kirchweihgottesdienst am Sonntag vor Michaeli bitten.

14.09.1722

mit diesem Datum genehmigt der Fürstbischof Johann Franz bereits den Gottesdienst und weist den Pfarrer an, das Gotteshaus nach dem Ritual der Kirche zu weihen.

23.08.1723

Kirchweihe.

1768

wurde die Errichtung des Kreuzweges genehmigt.

1947

erste Renovierung der Kirche.

1976

fand eine Innenrenovierung statt.

1978

fand eine Außensanierung statt.

1996/1997

fand eine komplette Renovierung unter aktiver Beteiligung einiger Gruber Bürger und unter Verwendung von Spenden der Gruber Bevölkerung statt.

1998

275-Jahrfeier

2007

Erneuerung des Turmdaches

                    Kirchturmdach

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Jürgen Wienböker